Ötztal Radmarathon 26. August 2012

Ende August 2012 steht gleich eine nächste grosse Herausforderung nach der Amerika-Durchquerung an, der Oetztaler Radmarathon am Sonntag, 26. August 2012 im Oetztal in österreich. Der alljährlich stattfindende Oetzal Radmarathon ist als ein sehr hartes, kräfteszerrendes Rennen bekannt. Die Strecke führt über 238km und insgesamt 5.500 Höhenmeter sind für die insgesamt 4500 Teilnehmer zu bewältigen.

 Mit der Startnummer 4463 bin ich am Sonntagmorgen um 6.54 Uhr auf die Strecke gegangen; gestartet wird aufgrund der vielen Teilnehmer in 4 Teilnehmerblöcke.

Auf der gesamten Strecke sind sieben feste Kontrollpunkte festgelegt, die bis zu einer vorgegebenen Zeit zu passieren waren… darüber hinaus gab es weitere Zeitmessungen und Kontrollpunkte.

Wer es nicht schafft, bis zu den festgelegten Zeiten die Kontrollpunkte zu passieren, wird gnadenlos disqualifiziert.

 Gleich zu Beginn bin ich mit hohen Tempo gestartet, um am Kühtai, einem Engpass , einen "Radfahrer-Stau" zu vermeiden. Bei zunächst optimalen Start konnte ich als Zugpferd sämtliche Teilnehmer mitziehen, als es zum Oetz-Kühtai bei Kilometer 17.3 und bereits 1.200m Höhenunterschied hinaufging. Zu diesem Zeitpunkt liege ich auf Rang 57 meiner Alterskategorie und auf dem 839. Platz insgesamt. Von dort führt die Strecke weiter zum Innsbruck-Brenner nach 38.2km und einem Höhenunterschied von 697m.

Allerdings machte sich das vorgelegte hohe Tempo spätestens dann bemerkbar, als ich meine Energiereserven mittels Gel und Riegeln aufzufüllen versuchte; da ich diese Nahrungsform sehr schlecht vertrage,

Während mir beim RAAM unentwegt ein Begleitteam zur Seite stand, das Lebensmittel und Getränke reichen konnte, bin ich beim ötztal Rennen leider auf mich alleine gestellt und kann daher nur auf hochkonzentrierte, leicht transportable Nahrung ausweichen…

Mir der Unverträglichkeit / Problematik dieser Gels bewusst, wurde mir auch schliesslich äusserst unwohl; dennoch unter grösster Anstrengung und Kräftezehrung habe ich mich - inzwischen auf Rang 1.767 zurückgefallen - den Innsbruck-Brenner erreicht (220. Rang in meiner Kategorie).

Nach weiteren 21,6 Kilometern und 1.130 Metern Höhenunterschied qualvollen Kilometern erreiche ich schliesslich den Gasteig-Jaufenpass, in meinen Worten - desch isss brutalllll… Neben Bauchkrämpfen und Schmerzen kommt es auf Höhe des Jaufenpass noch zusätzlich zu einem Wetterumschwung, mit dem man hier stets rechnen muss, aber sich nicht ausmalen will. So muss ich neben den Magenproblemen noch gegen Kälte, dicke Graupel und Sturm ankämpfen…. einziger Trost und Rettung zugleich an den einzelnen Kontrollstationen wird reichlich und gute Verpflegung gereicht, so kann ich hier mit Kuchen und insbesondere mit Tee meine übelkeit bekämpfen…und hoffen, den Gesamtrang 2.625 zu dieser Zeit noch zu verbessern (Rang 426 meiner Alterskategorie)

und weiter geht es im Kampf gegen Kälte, übelkeit, Zahnwurzelentzündung zu den weiteren Kontrollpunkten St. Leonhard, Moos, Schönhau und schliesslich die letzte Kontrollstation auf Höhe St.Leonhard-Timmelsjoch, der höchsten Erhebung dieses Rennens, bei 2.509, und einem Höhenunterschied von 1.759m.

Trotz sämtlicher Widrigkeiten, die ich mir im Vorfeld nicht ausmalen konnte und wollte, erreiche ich nach 10:06 Stunden als 169. meiner Altersklasse und 1.526 im Gesamtklassement erschöpft aber überglücklich die Zieleinfahrt in ötztal…. geschafft, da brutaallll !!!!